Netzwerkbeteiligte

Neben den Teilnehmern (Energie- und/oder Klimaschutz-Verantwortliche der teilnehmenden Unternehmen) eines Energieeffizienz- und Klimaschutz- gibt es bei der Initiierung und dem Betrieb der Netzwerke eine Reihe von Personen oder Institutionen mit bestimmten Aufgaben und Rollen. Diese sind im Folgenden kurz erläutert.

Initiatoren, Multiplikatoren

In der Akquisitionsphase baut ein Initiator das Netzwerk auf und sucht hierfür die passenden Teilnehmer. Meist kümmert er sich auch um einen geeigneten Moderator und energietechnischen Berater. Die Phase beginnt mit der Absicht des Initiators, ein Netzwerk aufzubauen und endet mit der Auftaktveranstaltung des Netzwerks.

Die Institution des Initiators sollte ein hohes Vertrauen seitens der Betriebe genießen (z.B. eine Wirtschaftsplattform, ein Wirtschaftsförderer; eine IHK oder ein Energieversorgungsunternehmen), was für seinen Akquisitionserfolg häufig entscheidender ist als das eigentliche Angebot.

Die Betriebe vertrauen darauf, dass der Initiator die Sinnhaftigkeit des Vorgehens erkannt hat und hierauf basierend die Teilnahme empfiehlt. Häufig ist der Initiator eines Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerkes auch der Netzwerkträger.

Multiplikatoren der Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke sind Verbände, Kammern, Energie-Agenturen oder ähnliche Institutionen, die das Konzept und die Vorteile der Netzwerke an Betriebe, , potentielle Initiatoren und Netzwerkträger kommunizieren. Diese Aufgabe als Multiplikator haben aufgrund der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft insbesondere:

  • die Dachverbände wie z.B. der BDI für die Landes-Industrieverbände; der DIHK für die regionalen IHKs in Deutschland, der Zentralverband des Deutschen Handwerks für seine Umweltzentren und die regionalen Handwerks-Kammern;
  • bundesweite Branchen-Verbände wie z.B. der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) oder der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für die Energieversorgungsunternehmen, die mit den Energieeffizienz-Netzwerken ein neues Geschäftsfeld eröffnen könnten oder in ihren Jahresgesprächen mit ihren Industriekunden auf die Netzwerke als Hilfe zur Energiekosten-Senkung und THG-Reduktion hinweisen könnten.
  • Ähnliches gilt für bundesweite Verbände wie z.B. die VIK (Vereinigung industrielle Energie- und Kraftwirtschaft)und den VEA (Bundesverband der Energieabnehmer, der auch als Initiator und Netzwerkträger auftritt). Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau)oder der ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik-Industrie) als zwei Verbände der Investitionsgüterhersteller sind ebenfalls Multiplikatoren, deren Mitglieder durch verstärkte Investitionen in Energieeffizienz und Klimaschutz auch von den Aktivitäten der Netzwerke profitieren.

Gewiss haben auch Landesregierungen eine Multiplikatoren-Rolle, die dann besondere Aufmerksamkeit findet, wenn Netzwerke in irgendeiner Form gefördert werden (vgl. Förderung auf Landesebene).

Netzwerkträger

Der Netzwerkträger ist gesamtverantwortlicher Projektmanager eines Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerks. Meist ist er auch der Initiator  des Netzwerks. Er ist Vertragspartner der teilnehmenden Unternehmen und beauftragt externe Projektbeteiligte wie z. B. den (energie-) technischen Berater  oder den Moderator. Außerdem kümmert sich der Netzwerkträger um die projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit.

In seiner Verantwortung liegen der Zeit- und Finanzplan, die Rechnungsstellung und das Controlling des Netzwerks. Letzteres nicht nur im finanziellen Sinne, sondern auch im Sinne wohl funktionierender Kommunikationsprozesse unter den Teilnehmern, um einen möglichst hohen Erfolg der Kostensenkung bei den Netzwerk-Teilnehmern durch Erfahrungsaustausch und bilaterale Kontakte zu erreichen.

Moderatoren

Der Moderator ist der Gesamtverantwortliche für die Netzwerktreffen, die als zentrales Ereignis zum Erfahrungsaustausch der Netzwerkteilnehmer dienen. Er entwirft die Architektur der Netzwerktreffen (Dauer, inhaltlicher Aufbau, Betriebsbesichtigung) und ist verantwortlich für deren Terminplanung und die Festlegung der zu behandelnden Inhalte mit den Netzwerkteilnehmern.

Die Netzwerktreffen werden von ihm organisatorisch sowie inhaltlich vor- und nachbereitet. Hierzu gehört, u.a. in Zusammenarbeit mit dem (energie-) technischen Berater, die Einladung geeigneter externer Referenten oder Praktiker aus andern Netzwerken, die zum jeweiligen (Effizienz-) Thema kenntnisreich sind. Die Referenten und Moderatoren sollten auf die Fragen und Bedürfnisse der Teilnehmer eingehen können. Dies setzt auch ein Grundverständnis für technische Fragestellungen voraus. Er moderiert die Netzwerktreffen und ergänzt Inhalte, die für die Netzwerkteilnehmer von Bedeutung sind, wie z. B. Informationen zu neuen gesetzlichen Regelungen oder neuen Förderprogrammen, oder Ergebnisse aus Umfragen unter den Teilnehmern

Er ist Ansprechpartner der Unternehmen und fördert den direkten Erfahrungsaustausch zwischen den Netzwerkteilnehmern auch in der Zeit zwischen den Netzwerktreffen.

In Netzwerken mit hohen Standards  sollte der Moderator über mehrjährige  Erfahrungen in der Moderation verfügen und eine spezielle Ausbildung für die Moderation in Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerken absolvieren

(Energie) technischer Berater

Der (energie-) technische Berater führt das Initial-Energieaudit und das jährliche Monitoring - sofern im Netzwerk vorgesehen - durch. Es gibt Netzwerke, in denen der (energie-) technische Berater die Initial-Energieaudits bei allen Teilnehmern durchführt. Dies hat den Vorteil, dass er den Teilnehmern der Netzwerke die gemeinsamen Ziele für Energieeffizienz und THG-Minderungen einheitlich vorschlagen kann und auch den Bedarf der Themen für externe Referenten und des Erfahrungsaustausches in den Netzwerktreffen genau kennt.

Der (energie-) technische Berater steht mit den Teilnehmern in Kontakt, um z. B. Probleme bei der Datenerfassung für Energieaudit oder Monitoring lösen zu können oder den Teilnehmern für die Umsetzung ihrer Maßnahmen Tipps zu geben. Für das Energieaudit benötigt er fundierte Kenntnisse und Erfahrungen in der Energieberatung für Industriebetriebe, er betrachtet die betrieblichen Energieflüsse ganzheitlich und benennt technisch und wirtschaftlich bewertete Optimierungsmaßnahmen. Hieraus ergeben sich die aktuellen und wirtschaftlichen Einsparpotentiale für das jeweilige Unternehmen. Technische Berater in Klimaschutz-Netzwerken sollten darüber hinaus Experten in der THG-Bilanzierung sein, um bereits zu Beginn eines Netzwerks durch das Festlegen von Systemgrenzen und das Durchführen einer Wesentlichkeitsanalyse den Rahmen zur individuellen sowie gemeinschaftlichen Zielsetzung zu definieren

Er unterstützt den Moderator bei der Expertensuche für die Fachvorträge und ist technischer Ansprechpartner für die Teilnehmer.

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